Stettin hat seine Stadtschreiberin

Marta Kufel

Brigitta Helbig wird in den kommenden Monaten im Rahmen ihrer Tätigkeit als Stadtschreiberin einen einzigartigen Blog über unsere Stadt erstellen. Dies ist möglich dank eines renommierten Stipendiums des Deutschen Forums für Kultur in Mittel- und Osteuropa, das zum ersten Mal in der Geschichte an Stettin vergeben wurde.
Das Stipendium des Deutschen Kulturforums, das vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gestiftet wurde, wird bereits seit 16 Jahren vergeben. Zuvor war das Projekt bereits in Städten wie Danzig, Breslau, Lemberg, Klaipėda, Riga und Pilsen zu Gast. Dank des Stipendiums für Brigitta Helbig kommt es nun nach Stettin. Ziel des Stipendiums ist es vor allem, das Wissen über das gemeinsame kulturelle Erbe Stettins und Westpommerns zu verbreiten und die deutsch-polnische Verständigung und den Dialog zu fördern
- Von Juni bis Oktober dieses Jahres wird Stettin eine außergewöhnliche Persönlichkeit begrüßen dürfen – Frau Brigitta Helbig, die das Amt der Stadtschreiberin übernehmen wird. Es ist für uns eine große Ehre, dass dieses angesehene Stipendium zum ersten Mal in der Geschichte an Stettin vergeben wurde – erklärte Piotr Krzystek, Oberbürgermeister von Stettin, auf der heutigen Pressekonferenz. - Im Rahmen ihres Aufenthaltes wird Frau Helbig einen einzigartigen zweisprachigen Blog führen, der sich unter anderem mit der Geschichte, Kultur und Identität unserer Stadt befasst. Es wird ein Ort der Reflexion, der Geschichten und Inspirationen sein, der – so hoffen wir – zu einer wichtigen Stimme im Dialog über die Vergangenheit und Zukunft Stettins werden wird. Ich bin überzeugt, dass ihre Anwesenheit und ihr Schaffen eine neue Qualität in die kulturelle Landschaft Stettins bringen werden.
Zu den Aufgaben der Stadtschriftstellerin gehört unter anderem das Führen eines Blogs zu kulturellen und historischen Themen. Dort wird die Autorin ihre Gedanken über die Hauptstadt Westpommerns mit den Lesern teilen. Die Beiträge werden sowohl in polnischer als auch in deutscher Sprache verfasst und auf folgenden Websites veröffentlicht:
- https://www.pisarka-miejska-szczecin.com/ (Polnische Version),
- https://www.stadtschreiberin-stettin.de/ (Deutsche Version).
- Stettin ist meine Heimatstadt, hier bin ich geboren und habe die ersten 20 Jahre meines Lebens verbracht. All dies macht mich zu einer etwas ungewöhnlichen Stadtschriftstellerin, denn ich bin jemand „von außen” und gleichzeitig jemand „von innen” – erzählt Brigitta Helbig während des Treffens. – Ich werde nicht zum ersten Mal über die Hauptstadt Westpommerns schreiben, denn Stettin war schon immer ein wichtiger Teil meines Schaffens. Während meines Aufenthalts hier möchte ich Menschen kennenlernen, die diese derzeit so moderne Stadt prägen, mich hier einleben und sehen, was sich verändert hat. Ich bin sehr neugierig auf all diese Aspekte!
Der Aufenthalt von Brigitta Helbig in Stettin wird in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Stettin und der Stanisław-Staszic-Bibliothek in Stettin organisiert.
-Ich bin der Meinung, dass dieses Projekt hervorragend veranschaulicht, wie man Geschichte mit der Gegenwart verbinden und Brücken bauen kann – erwähnte Sylwia Wesołowska – Leiterin der Regionalabteilung der Pommerschen Bibliothek. – Wir hoffen auf eine lebhafte Reaktion der Stettiner Bevölkerung, auf reflektierte Texte und eine neue Perspektive.
Während der Dauer ihrer Tätigkeit (von Juni bis Oktober 2025) wird die Schriftstellerin eine Wohnung nutzen, die ihr von der Sozialen Wohnungsbaugesellschaft Stettin zur Verfügung gestellt wird.
Brigitta Helbig ist eine 1963 in Stettin geborene Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin. Sie studierte Slawistik und Germanistik. Außerdem promovierte sie an der Ruhr-Universität Bochum, habilitierte sich an der Humboldt-Universität zu Berlin und war Gastprofessorin an den Universitäten Stettin und Prag. Darüber hinaus war Brigitta Helbig Professorin an der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen und Direktorin des Polnischen Kulturzentrums in Berlin.
Zu ihren Veröffentlichungen zählen unter anderem folgende Titel: „Enerdowce i inne ludzie” (für den sie 2012 für den Gryfia-Literaturpreis nominiert wurde), „Anioły i świnie. W Berlinie!” und „Niebko” (ein Roman, der große Anerkennung fand und 2014 in die Endauswahl des Nike-Literaturpreises kam). In diesem Jahr erschien ihr nächstes Buch mit dem Titel „W imię matki i córki” (Im Namen der Mutter und der Tochter), das sie gemeinsam mit Justina Helbig verfasst hat.
Seit 2018 veröffentlicht Brygida Helbig auch Radiofeatures und seit 2023 den Podcast „Literandka” beim Radiosender COSMO.