Karolina Breguła – Dziwny deszcz

Katarzyna Jackowska

TRAFO Trafostation der Kunst
„Nichts passiert. Wahrscheinlich langweilt dich dieses Warten schon, oder? Dabei verändert sich gerade alles schneller als je zuvor, wirklich“, sagt die Protagonistin in Karolina Bregułas neuester Arbeit Dziwny deszcz („Seltsamer Regen“).
Gekleidet in einen Fuchspelzmantel, mit einer Tasche einer globalen Kette über der Schulter und einem Messstab zur Bestimmung des Wasserstands in der Hand, wandert sie durch die Sümpfe. In einem nicht enden wollenden Monolog erinnert sie an schmelzende Gletscher, das Aussterben von Arten, sauren Regen und dramatisch steigende Temperaturen.
Dziwny deszcz ist die titelgebende Arbeit, eigens für die Ausstellung im TRAFO – Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Stettin konzipiert. Die Videoarbeit zeigt deutliche Anklänge an die Philosophie Timothy Mortons, insbesondere an seine Idee des „loop-being“ – eines Systems ohne Hierarchie, ohne Ursache und Wirkung, Anfang oder Ende. Ebenso lassen sich Gedanken von Donna Haraway erkennen: über Kohabitation, Koevolution und verkörperte interspezifische Solidarität.
Neben Dziwny deszcz werden rund ein Dutzend ältere Werke sowie drei neue Video-Installationen gezeigt, die bislang in Polen nicht ausgestellt wurden. Im Zentrum der Schau steht die fünfkanalige Filminstallation Burza („Sturm“), 2024 in Nordirland realisiert, sowie die dreikanalige Arbeit Kurz („Staub“) aus dem Jahr 2021, entstanden in Taiwan. In beiden begegnen wir Figuren, die auf das Eintreffen einer Katastrophe warten.
Mehr Informationen: trafo.art
Ausstellungseröffnung: 10. April, 19:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 11. April bis 8. Juni, täglich bis 19:00 Uhr