Else Mögelin. Bauhaus und Spiritualität in Pommern
Katarzyna Jackowska
Anna Silberschmidt (Studio Aphorisma) nach Else Mögelin, Gewebe aus dem Direktorenkabinett von Walter Gropius, 2018 (Original 1923), Privatsammlung
Nationalmuseum in Szczecin
In der Zwischenkriegszeit war Else Mögelin eine der bedeutendsten Künstlerinnen Stettins. Als Absolventin des schon damals berühmten Bauhauses brachte sie innovative gestalterische und didaktische Methoden nach Pommern. In den Jahren 1927–1942 leitete sie Textilwerkstatt an der Stettiner Städtischen Handwerker- und Kunstgewerbeschule, die 1930 in Werkschule für gestaltende Arbeit umbenannt wurde. Die Lehranstalt kooperierte eng mit dem Städtischen Museum unter der Leitung von Walter Riezler, der immer wieder Leistungen von Dozenten und Studierenden präsentierte und so moderne Strömungen in der Kunst förderte. Die aktuelle Ausstellung vereint die Werke Mögelins und ihres Kreises erneut im selben Gebäude – allerdings erstmals für ein breites polnisches Publikum. Von jugendlichen Abstraktionsexperimenten bis hin zu volkstümlichen Stilisierungen reifer oder späterer Jahre: Weberei, Malerei und Grafik spiegeln eine ständige Faszination für die Natur und ein Bedürfnis nach spiritueller Entwicklung in einer sich verändernden Landschaft und politischen Situation wider.
Die Ausstellung umfasst über 100 Objekte verschiedener Medien und Techniken aus institutionellen und privaten Sammlungen. Fast alle Werke werden zum ersten Mal in Polen gezeigt, einige haben ihre internationale Premiere. Mögelins Schaffen wurde im Kontext der Arbeiten von u.a. Friedrich Bernhardt, Theodor Bogler, Egon Engelien, Otto Lindig, Kurt Schwerdtfeger, Lotte Usadel, Wilhelm Wagenfeld und Vincent Weber anschaulich gemacht.
Weitere Informationen auf muzeum.szczecin.pl