Zwischen Stimme und Schatten

Katarzyna Jackowska

Villa Lentz
Mitwirkende:
Itay Dvori – Klavier
Detlef Bensmann – Saxophon
Pauline Reguig – Violine
Alle Komponist:innen dieses Programms – von Fanny Hensel (1805–1847) bis zu Marc Eychenne (geb. 1933) – gehörten einer Welt an, die über Jahrhunderte „zwischen Stimme und Schatten“ existierte: präsent in der Musikgeschichte, doch nicht immer deutlich hörbar. Dieses Konzert widmet sich jüdischen Komponisten, deren Werk über stilistische und identitäre Zuschreibungen hinausweist – und die dennoch allzu oft an den Rand gedrängt wurden.
Wolfgang Jacobi (1894–1972) und Adolf Busch (1891–1952) schufen Musik von Klarheit und formaler Strenge, zugleich voller Spannung – als Gegenstimme zu den Zeiten, die unaufhaltsam der Katastrophe entgegengingen. Fanny Hensel, die im Schatten ihres Bruders wirkte, hinterließ Klänge von berührender Intimität. Erwin Schulhoff (1894–1942) verband die Disziplin der Klassik mit dem Rhythmus des Jazz und dem Spott der Moderne. Detlef Bensmann (geb. 1958) und Robert Sherman (geb. 1932) setzen diesen Faden in zeitgenössischer Form fort – persönlich, unkonventionell, unprätentiös.
Drei Instrumente – Violine, Saxophon und Klavier – treten in einen Dialog, in dem es kein bloßes Begleiten gibt. Jede Stimme ist klar vernehmbar – und jede trägt etwas in sich, das lange im Schatten blieb.
Die Internationalen Tage der Jüdischen Musik sind ein seit 2018 jährlich in Stettin stattfindendes Festival. Die achte Ausgabe ist vor allem der 150. Wiederkehr der Einweihung der inzwischen zerstörten Neuen Synagoge in der Straße Zielony Szaniec (heute Dworcowa) gewidmet. Musik, die einst dort erklang, wird in Konzerten wieder lebendig; und eine virtuelle Rekonstruktion macht sichtbar, dass es eines der schönsten Gebäude unserer Stadt war.
Tickets: www.spotonart.com/dmz2025
Weitere Informationen: www.spotonart.com
Veranstalter: Stiftung SPOT.ON ART
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Nationales Erbe aus dem Kulturförderungsfonds im Rahmen des Programms Musik, realisiert vom Nationalen Institut für Musik und Tanz.
Unterstützt von der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.
Mitfinanziert durch die Stadt Stettin.