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    Katarzyna Jackowska

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    Philharmonie in Szczecin

    Was weiß die Musik über uns, was wir selbst noch nicht wissen? Die Musik weiß, dass wir voller Fragen sind, die wir noch nicht gestellt haben. Und dass die Antworten meist nicht in Worten kommen – sondern in Klängen. Dieses Konzert besteht aus drei solchen Antworten.

    Franz Liszt schafft mit seinem Les Préludes (1854) eines der ersten sinfonischen Dichtungen der Musikgeschichte – eine neue Gattung, die keine Handlung erzählt, sondern eine Idee, eine Emotion, eine Philosophie entfaltet. Die Inspiration fand er in den Versen des französischen Dichters und Denkers Alphonse de Lamartine aus dem Zyklus Nouvelles méditations poétiques. Dort wird jene Frage gestellt, die Liszt zum Titel und Ausgangspunkt seines Werkes machte: Ist unser Leben nicht eine Abfolge von Präludien zu einem unbekannten Lied, dessen feierliche Ouvertüre der Tod erklingen lässt?

    Liszt gestaltet keine bloße musikalische Illustration eines Textes – vielmehr komponiert er eine eigenständige, tief empfundene Meditation über das Vergehen der Zeit. Das Leben entfaltet sich in seiner Musik als Abfolge prägnanter Episoden: Liebe, Kampf, Hoffnung und Enttäuschung. Die Form wird getragen von einem sich entwickelnden Hauptthema, das – durch wechselnde Instrumentierungen und klangliche Transformationen – verschiedene emotionale Zustände durchschreitet und dabei stetig neue Ausdrucksformen gewinnt.

    Ernest Bloch – ein schweizerisch-amerikanischer Komponist jüdischer Herkunft – komponierte Schelomo: Eine Hebräische Rhapsodie für Cello und Orchester im Jahr 1916 in New York, mitten im Ersten Weltkrieg. In der Stimme des solistischen Cellos hörte Bloch die Figur des biblischen Salomo (hebräisch: Schelomo), des weisen Königs aus dem Buch Kohelet. Das ist keine blumige Metapher – Bloch selbst sagte, sein Ziel sei es gewesen, den Geist des Alten Testaments in die Sprache des modernen Orchesters zu übersetzen. Salomo stellt die Frage: Ist das alles nur Eitelkeit? Eine klare Antwort erhält er nicht – doch seine Stimme, das Cellosolo, spricht mehr als tausend Worte.

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