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    Der Barber von Seville | Neujahrskonzert

    Katarzyna Jackowska

    Katarzyna Jackowska

    Der Barber von Seville | Neujahrskonzert

    Philharmonie in Szczecin

    Kann man sich ein besseres Abschiedskonzert zum Jahresende vorstellen als mit Der Barbier von Sevilla – einer Oper voller Verwechslungen, Maskeraden, Intrigen, falscher Identitäten und Arien, die Musikgeschichte geschrieben haben? Gioachino Rossini war kaum 24 Jahre alt, als er dieses Werk komponierte. Der Legende nach tat er dies in nur drei Wochen und die berühmte Ouvertüre entnahm er vollständig einer seiner früheren Opern. Das Ergebnis? Reine Opernperfektion – spritzig, witzig und bis heute von ungebrochener Strahlkraft.

    Il barbiere di Siviglia (1816) entstand nach einem Libretto von Cesare Sterbini, das auf dem 1775 uraufgeführten Schauspiel von Pierre Beaumarchais basiert – dem ersten Teil der sogenannten Figaro-Trilogie. Beaumarchais erzählt von gesellschaftlichen Verwicklungen, der List der Dienerschaft und der Ratlosigkeit der Aristokratie. Rossini übertrug diese Themen mit atemberaubender Leichtigkeit und überschäumender Energie auf die Musikbühne.

    Die Handlung spielt in Sevilla: Der junge Graf Almaviva verliebt sich in Rosina, die jedoch unter der strengen Aufsicht des alternden Doktor Bartolo steht – dieser will sie aus reinem Interesse am Vermögen heiraten. Um seiner Angebeteten näherzukommen, schlüpft der Graf in verschiedene Rollen: den Studenten Lindoro, einen betrunkenen Soldaten und einen Musiklehrer.

    Da tritt Figaro auf den Plan – der Barbier von Sevilla, Meister im Frisieren von Haaren und Experte für die Lösung kniffliger Probleme. Er übernimmt die Regie der gesamten Intrige und schmiedet gemeinsam mit Almaviva ausgeklügelte Pläne, um zu Rosina vorzudringen, Bartolo auszutricksen und die Liebe ans Ziel zu bringen. Mit von der Partie sind auch der verschlagene Basilio, die geschwätzige Berta, reichlich Verwirrung – und selbstverständlich eine Hochzeit im letzten Akt.

    Aus dem Barbier von Sevilla stammen einige der bekanntesten Arien der gesamten Opernliteratur: Rosinas Una voce poco fa und Figaros berühmtes Largo al factotum. Rossini schuf eine Musik, die niemals langweilig wird – voller rhythmischer Überraschungen, vokaler Feuerwerke und unerschöpflicher Energie. Obwohl die Premiere am 20. Februar 1816 im Teatro Argentina in Rom – bedingt durch chaotische Bühnenverhältnisse und die Ablehnung seitens der Anhänger des Komponisten Giovanni Paisiello, der zuvor eine Oper gleichen Titels geschaffen hatte – ein Misserfolg war, bescherten die folgenden Aufführungen Rossini einen schnellen Durchbruch. Der Barbier von Sevilla avancierte zu einem der meistgespielten Opernwerke der Musikgeschichte.

    In dieser Oper gibt es weder Feuerwerk noch Trinksprüche, aber alles, was man für den Jahresausklang braucht: Leichtigkeit, Scharfsinn, Lachen, Liebe und ein Finale mit Happy End. Figaro – der Mann für besondere Aufgaben – triumphiert einmal mehr über Konventionen und Langeweile.

    Möge auch Ihr Neues Jahr voller Einfallsreichtum, Esprit und guter Musik sein.
    Mit den besten Wünschen – Bis zu den nächsten Konzerten im Jahr 2026!

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